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SPIELTECHNIK UND TIPPS

DAS HALTEN DER GITARRE

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Sitzen

Gitarre spielt man im Sitzen. Daher ist es wichtig etwas über das Sitzen zu wissen.
Zum Gitarre spielen solltest Du zweckmäßig sitzen, das heißt: deine Arme und Hände sollten dir optimal zur Verfügung stehen.
Dein Stuhl muss für deine Körpergröße eine geeignete Höhe haben. Das hat er dann, wenn du beim Sitzen deine Füße bequem auf den Boden stellen kannst, ohne dass sie dein Körpergewicht tragen müssen.
Die Sitzfläche ist auf der gleichen Höhe wie deine beiden Knie.
Das Gewicht liegt beim Sitzen auf den Sitzbeinen. Das sind zwei Knochen, die du spüren kannst, wenn du mit deinem Oberköper auf dem Stuhl ein wenig von links nach rechts wippst. Noch deutlicher spürst du die Sitzbeine, wenn du deine Hände unter deinen Po legst und den Oberkörper ein wenig hin und her bewegst.
Wie ändert sich das Sitzen, wenn du deine Füße nach vorne vom Stuhl wegschiebst?
Was ändert sich, wenn du deine Füße nach hinten, unter den Stuhl schiebst?
Wo müssen die Füße stehen, damit du am bequemsten sitzt?
Den besten Platz für deine Füße findest Du da, wo du ohne Mühe einfach aufstehen kannst.

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Sitzen mit Gitarre

Für das Halten der Gitarre nimmst du am besten eine Gitano-Stütze, die mithilfe von zwei Saugnäpfen rechts unten an der Zarge des Instruments angebracht wird.
Die geöffnete Gitano-Stütze wird auf das linke Bein gesetzt, so dass der Hals der Gitarre schräg nach oben zeigt. 

Einer der drei Wirbel der drei tiefen Saiten sollte in etwa auf Augenhöhe sein. Die Gitarre hat nun über die Stütze Kontakt mit dem linken Bein. Die Zarge berührt die Innenseite des Oberschenkels. Der rechte Unterarm liegt auf der Kante von Decke und Zarge. Der Boden der Gitarre liegt rechts an deinem Oberkörper an. Wenn du nun noch die rechte Hand auf die Saiten legst solltest Du die Gitarre problemlos halten können.

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BARRÉE

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Barrée  kommt aus dem französischen und bedeutet sinngemäß übersetzt gesperrt. In der Regel wird mithilfe des Zeigefingers ein Bund ganz, als Barrée (B) oder teilweise, als halber Barrée (1/2B) abgegriffen. Die römische Ziffer gibt den Bund an. Der Fingersatz der linken Hand steht hier unter dem Akkordraster.

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Griffbild 1:  Hier wird mit dem Zeigefinger (1) der dritte Bund (BIII) über alle Saiten hinweg abgegriffen.

Griffbild 2:  Hier wird mit dem 1. Finger der fünfte Bund (1/2BV) von der 1. bis zur 4. Saite abgegriffen.

Griffbild 3:  A-Dur Barréeakkord in der V. Lage.

Griffbild 4:  Fmaj7 Akkord mithilfe eines halben Barrée mit dem 4. Finger auf dem V. Bund über die Saiten 1,2,3

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Einen Barrée mit möglichst wenig Kraftaufwand greifen. 

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A: Lege den Zeigefinger genau über dem vierten Bundstab über alle Saiten, ohne diese dabei abzudrücken. Durch eine leichte Linksdrehung des Zeigefingers kann man nun die nötige Kraft für einen Barrée auf die Saiten bringen.

Der linke Ellbogen bewegt sich dabei etwas nach rechts. Der Zeigefinger drückt jetzt genau vor dem IV. Bundstab die Saiten ab. Durch die Drehung kommt der Zeigefinger nicht flach zum Liegen, sondern eher etwas seitlich. Sollten jetzt nicht alle Saiten klingen, kann man den Zeigefinger beim nächsten Versuch vertikal leicht nach oben oder unten korrigieren, bis man die optimale Stellung gefunden hat. Wiederhole die Bewegung, bis alle Saiten mit Leichtigkeit zum Klingen gebracht werden können. Die nötige Kraft zum Abdrücken der Saiten kommt nicht aus den Fingern, sie ergibt sich aus der Drehung des Armes.

B:  In der Übung B verschiebt sich die Bewegung jeweils um einen Bund nach oben bzw. unten.
Zeigefinger liegt ohne Druck über IV. Bundstab. Durch die Linksdrehung wird Kraft auf den IV. Bund übertragen. Den Finger lockern und die Hand einen Bund weiterschieben, bis der Zeigefinger über dem V. Bund liegt. Durch die Drehung wird Druck auf den V. Bund übertragen ...

C: Greife das Griffbild und ergänze es dann mit einem Barrée. Es macht Sinn den Barréefinger immer als letzten Finger aufzulegen. Damit ist gewährleistet, dass zwischen Daumen und Zeigefinger nicht unnötig viel Druck aufgebaut wird. (Ausnahmen bestätigen die Regel) Verschiebe die Griffbilder jeweils um einen Bund nach oben, wie in Übung B beschrieben.

Barré
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